Marteria, mit bürgerlichem Namen Marten Laciny, ist ein deutscher Rapper, Sänger und Songwriter, der vor allem für seine tiefgründigen Texte und seinen einzigartigen Mix aus Hip-Hop, elektronischen Klängen und Pop-Elementen bekannt ist. Er hat sich in der deutschen Musikszene einen festen Platz erarbeitet und ist bekannt für seine energiegeladenen Live-Auftritte und sein Alter Ego „Marsimoto“.
Frühes Leben und Karrierebeginn
Marteria wurde am 4. Dezember 1982 in Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, geboren. Er wuchs in der ehemaligen DDR auf und war in seiner Jugend ein talentierter Fußballspieler. Er spielte unter anderem für den FC Hansa Rostock und wurde sogar in die deutsche U-17-Nationalmannschaft berufen. Obwohl er eine vielversprechende Karriere im Fußball hatte, entschied sich Marteria, seinem Interesse an der Musik und dem Modeln nachzugehen.
Marteria zog nach New York, um als Model zu arbeiten. Er war erfolgreich und modelte für bekannte Marken wie Hugo Boss und Diesel. Parallel dazu entwickelte er seine Leidenschaft für Musik weiter. Bereits als Teenager begann er zu rappen und veröffentlichte unter dem Namen Marsimoto seine ersten Songs. Dieses Alter Ego entstand, als er experimentierte, seine Stimme durch Helium zu verändern, wodurch er den hohen, nasalen Klang erzielte, der für Marsimoto charakteristisch ist.
Durchbruch mit „Zum Glück in die Zukunft“
Der Durchbruch als Marteria gelang ihm 2010 mit dem Album „Zum Glück in die Zukunft“. Das Album war kommerziell erfolgreich und zeigte Marterias Fähigkeit, komplexe Themen wie gesellschaftliche Missstände, persönliche Herausforderungen und soziale Beobachtungen in eingängige, aber tiefgründige Texte zu verpacken. Zu den bekanntesten Singles des Albums gehören „Verstrahlt“ mit Yasha und „Sekundenschlaf“.
„Zum Glück in die Zukunft“ etablierte Marteria als einen der führenden Künstler im deutschsprachigen Rap. Er war in der Lage, sich von der Masse abzuheben, indem er Elemente von Hip-Hop mit elektronischen Beats und Pop-Einflüssen vermischte, was ihn für ein breites Publikum zugänglich machte.
Weitere Erfolge und „Zum Glück in die Zukunft II“
Im Jahr 2014 veröffentlichte Marteria das Album „Zum Glück in die Zukunft II“, das an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfte. Das Album erreichte Platz 1 der deutschen Albumcharts und enthält einige von Marterias bekanntesten Tracks, darunter „Kids (2 Finger an den Kopf)“ und „OMG!“. Beide Songs wurden zu großen Hits und spiegelten Marterias Fähigkeit wider, gesellschaftliche und persönliche Themen auf eine zugängliche und manchmal humorvolle Weise zu verarbeiten.
„Kids (2 Finger an den Kopf)“ wurde besonders populär und ist ein Beispiel dafür, wie Marteria gesellschaftliche Themen, wie das Leben der Jugend und die Herausforderungen der modernen Gesellschaft, in seiner Musik behandelt. Der Song wurde ein Chart-Hit und ein fester Bestandteil seiner Live-Auftritte.
Marsimoto und das grüne Universum
Parallel zu seiner Karriere als Marteria verfolgt Laciny auch sein künstlerisches Alter Ego Marsimoto. Als Marsimoto veröffentlichte er mehrere Alben, darunter „Halloziehnation“ (2006), „Grüner Samt“ (2012) und „Ring der Nebelungen“ (2018). Die Marsimoto-Projekte sind experimenteller und haben einen psychedelischen Sound, der stark von elektronischen Beats geprägt ist. Marsimoto wurde zu einem Kultphänomen, das besonders bei Fans von alternativen und experimentellen Hip-Hop-Klängen beliebt ist.
Marsimoto ist eine Hommage an Marterias Liebe zu bewusstseinserweiternden Substanzen und dient als kreatives Ventil, durch das er musikalisch und inhaltlich andere Wege beschreitet als unter seinem Hauptkünstlernamen. Marsimoto-Konzerte sind bekannt für ihre energiegeladenen Performances und den intensiven Einsatz von visuellen Effekten, die die psychedelische Natur der Musik unterstreichen.
„Roswell“ und thematische Tiefe
2017 veröffentlichte Marteria das Album „Roswell“, das eine Mischung aus persönlichen Erlebnissen und gesellschaftlichen Themen enthält. Das Album wurde nach einer Stadt in New Mexico benannt, die für ihre UFO-Legenden bekannt ist, und behandelt Themen wie Zukunftsängste, gesellschaftlichen Druck und persönliche Weiterentwicklung. „Roswell“ erreichte ebenfalls Platz 1 der deutschen Albumcharts und enthält erfolgreiche Singles wie „Aliens“ (wieder mit Yasha) und „Das Geld muss weg“.
Mit „Roswell“ zeigte Marteria erneut seine Fähigkeit, unterschiedliche Themen zu behandeln und sie in einer Weise zu präsentieren, die sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam ist. Das Album war eine Mischung aus dystopischen Klängen und optimistischen Botschaften, die seine Fans und Kritiker gleichermaßen ansprachen.
„5. Dimension“ und aktuelle Entwicklungen
Im Jahr 2021 veröffentlichte Marteria sein sechstes Studioalbum „5. Dimension“. Dieses Album reflektiert seine fortlaufende künstlerische Entwicklung und erforscht noch intensiver Themen wie Existenz, Spiritualität und gesellschaftliche Fragen. Es enthält Tracks wie „Niemand bringt Marten um“ und „Marilyn“. Das Album baut auf dem experimentellen Ansatz auf, den Marteria seit Beginn seiner Karriere verfolgt, und zeigt seine musikalische Reife.
„5. Dimension“ wurde von Kritikern gelobt und zeigt, dass Marteria weiterhin in der Lage ist, seine Musik zu innovieren und relevante Themen zu behandeln. Es spiegelt auch seine Fähigkeit wider, komplexe und tiefgründige Themen in einem zugänglichen und unterhaltsamen Format zu präsentieren.
Persönliches Leben und Engagement
Marteria ist bekannt für sein starkes Engagement für soziale und ökologische Themen. Er setzt sich aktiv für den Umweltschutz ein und engagiert sich in verschiedenen sozialen Projekten, insbesondere in seiner Heimatstadt Rostock. Marteria hat oft seine Plattform genutzt, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen und seine Fans zu ermutigen, sich ebenfalls zu engagieren.
Er ist Vater eines Sohnes und hat in Interviews oft betont, wie sehr ihn die Vaterschaft beeinflusst hat, sowohl persönlich als auch künstlerisch. Trotz seines Erfolgs bleibt Marteria bodenständig und eng mit seiner Heimat und seinen Wurzeln verbunden.
Fazit
Marteria hat sich in der deutschen Musikszene als eine der kreativsten und einflussreichsten Figuren etabliert. Mit seiner Fähigkeit, verschiedene Genres zu verschmelzen, tiefgründige Texte zu schreiben und ein breites Publikum anzusprechen, hat er eine einzigartige Stellung in der deutschen Musiklandschaft eingenommen. Seine Karriere ist geprägt von ständiger Weiterentwicklung und Experimentierfreude, sowohl unter seinem eigenen Namen als auch als Marsimoto.
Marteria bleibt eine wichtige Stimme in der deutschen Musik, die es versteht, gesellschaftliche und persönliche Themen auf eine Art und Weise zu behandeln, die nachdenklich macht und gleichzeitig unterhält. Seine Musik hat eine Generation geprägt und wird weiterhin von vielen als eine der bedeutendsten im deutschsprachigen Raum angesehen.